Der Marionettenbau • Skizzieren, Platzieren, Modellieren

Der Schwerpunkt

„Jede Bewegung, sagte er, hätte einen Schwerpunkt; es wäre genug, diesen, in dem Inneren der Figur, zu regieren; die Glieder, welche nichts als Pendel wären, folgten, ohne irgend ein Zutun, auf eine mechanische Weise von selbst.“

Heinrich von Kleist,
über das Marionettentheater

In Vielem ähnelt eine Marionette einer guten Geige.                                                  Ihre Qualität offenbart sich erst im Spiel.                                                                            Ihr Bau bedarf Können, Sorgfalt und Wissen.

  • Zunächst skizzieren wir die Figur und legen Aussehen und Proportionen fest. Kopf und Hände werden proportional größer als beim Menschen.
  • Blick in die Holzwerkstatt.
  • Von entscheidender Bedeutung ist die Lage des Schwerpunktes.
  • Marlene Gmelin beim Schnitzen eines Froschkopfes.
  • Die Teile einer Katze werden geschnitzt und immer wieder aneinander angepasst.
  • Hände werden immer paarweise geschnitzt.
  • Jedes Marionettengelenk soll präzise, leise und zuverlässig funktionieren.
  • Oft wird der Kopf, um Gewicht zu sparen, nicht aus Holz, sondern – mehrfach geschichtet – aus einem leichten, äußerst stabilen Holzwerkstoff gefertigt.
  • Sichtbare Gelenke sind eine Herausforderung an den Marionettenbauer. In jeder Bewegung und in jeder Position, welche die Marionette einnehmen kann, sollen die beiden Gelenkschenkel harmonisch zueinander passen.
  • Der Marionettenbauer sucht oft stundenlang in konzentrierter Arbeit, bis er die idealen Anknüpfpunkte gefunden hat.
  • Wenn sowohl die Figur als auch das Spielkreuz optimal konstruiert sind, wird die Marionette im Spiel überzeugen.